Bericht von der Klausurtagung “Selbst Aktiv” am 12. September 2015 in Stendal

Multiplikatorenarbeit innerhalb der SPD mit Blick auf den Anspruch für ein gutes Bundesteilhabegesetz, vor diesem Hintergrund hatte die AG Selbst Aktiv Sachsen-Anhalt sich den Schwerpunkt für ihre diesjährige Klausur in Stendal gesetzt.

Darüber in größerer Runde ins Gespräch zu kommen und wie man gemeinsam eine inklusive Gesellschaft gestalten zu können, hinter diesem Aspekt verband sich die Leitidee.

Der Einladung folgten interessierte Selbst Aktive aus Mecklenburg-Vorpommern(Holger Hase), aus Berlin(Andreas Domann), vom Bezirk Braunschweig(Jutta Wegerich und Hans-Werner Eisfeld), aus dem Gebiet Weser Ems(Mirko Dörfler), aus Uelzen(Thomas Harms) und aus Hannover(Karl Finke, Gerwin Matysiak) in die Hansstadt Stendal.

Auch wenn die Altmarkmetropole derzeitig nicht ausschließlich die sozialdemokratische Handschrift prägt, freute es den Hotelmanager des Altstadt Hotels um so mehr, dass die Sozialdemokratie mit der AG Selbst Aktiv in seinem Haus vorübergehend Einzug hielt.

Nach herzlicher Begrüßung durch die Landesvorsitzende der AG Katrin Gensecke und einem kleinen Abstecher in die Historie der Stadt, folgte der Einstieg in das Tagungsprogramm.

Bereits die Vorstellungsrunde der Mitstreiter signalisierte, wie vielfältig die Selbst Aktiven in ihren Themenfeldern aktiv unterwegs sind und sich hieraus künftig eine engere Vernetzung in der Zusammenarbeit schließen lässt.

Selbst Aktiv ist eine wichtige Impulsgeberin der Partei in ihrem Fachgebiet. Wir tragen ganz entscheidend mit unseren Initiativen, Aktivitäten zur Willensbildung der SPD bei.

Doch wie wird die Querschnittsaufgabe der Inklusion in der SPD umgesetzt? Erfolgt eine Multiplikatorenarbeit innerhalb der Partei mit den AG`s?

Zu diesen Fragen erläuterten die Vertreter aus den jeweiligen Landesverbänden ihre Erfahrungen. Sie verbinden positive Signale mit der guten Zusammenarbeit ihrer Abgeordneten, berichteten u.a. die Anwesenden aus Berlin und Hannover.

Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang, dass wir in direkter Ansprache unsere Positionen artikulieren müssen, denn behindertenpolitische Ziele sollen als Wiedererkennungswert der SPD verstanden werden. Zukünftig gilt es auch, neue Themenfelder in die Beratungen zu platzieren.

Nach einer kulinarischen Stärkung ließ die Zeit der Mittagspause auch den Raum für eine kurze Erholung bei spätsommerlichen Temperaturen im Freien.

Im Fortgang unserer Tagung äußerte der Bundesvorsitzende der AG Selbst Aktiv, Karl Finke, seine Position zur Partizipation behinderter Menschen:
„Wer über Inklusion redet, muss die Mitentscheidung behinderter Menschen gewährleisten….
Selbst Aktiv gibt Menschen mit Behinderungen in der SPD Gesicht und Stimme und entscheidet mit, wenn es um die Verwirklichung umfassender Teilhabe am politischen Leben für alle geht“, so die Kernbotschaft.

In einem Kurzimpuls artikuliert er die wichtigsten Punkte für ein gutes Bundesteilhabegesetz. Seinen Appell richtete er an alle Selbst Aktiven mit der Aufforderung, die Abgeordneten und Minister vor Ort zu sensibilisieren und sie als Unterstützer zu gewinnen.
Seine zentralen Botschaften formuliert er wie folgt:
„Den Sozialstaat gilt es jetzt zu aktivieren, um verbindliche Schritte noch in dieser Legislatur auf den Weg zu bringen. Eine derartig, historische Chance, die behinderte Menschen gerade eingeräumt bekommen, sollten wir wahren. Hier müssen die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden und auch an die Umstellung älterer Förderstrukturen gedacht werden, um ein einkommensunabhängiges Teilhabegeld für alle Menschen mit Behinderungen zur Stärkung von Eigenständigkeit und selbstständiger Lebensführung zu gewährleisten. Der Weg zur Inklusion kann nur durch Mitentscheidung behinderter Menschen gemeinsam getragen werden.“

Dieser Impuls entließ alle Mitstreiter in eine ausgiebige Kaffeepause. Unter dem Sonnendach der Tagungsstätte überbrückten wir die Zeit, bis unser Gast Marina Kermer(MdB) eintraf.

Noch sichtlich im Rausch der Protestaktion zum Ausbau der A14, erklärte Marina die künftigen Schritte im Vorhaben der Krankenausneustruktur. Dabei stellte sie die Überprüfung der Qualitätsstandards als vorrangiges Ziel in den Fokus der Aufmerksamkeit. Ganz entscheidend sei auch, dass die ärztliche Grundversorgung in Wohnortnähe gesichert sein muss.
Des weiteren beantwortete sie Fragen im Bezug der Pflegestärkungsgesetze I und II.
Marina Kermer begeisterte die Selbst Aktiven durch ihre engagiert-motivierende Art und Weise, Menschen von ihren Vorhaben und Umsetzungsprozessen zu begeistern.
Ihre Arbeit ist mit enormem Herzblut gestaltet. Dies stellte sie wiederum eindrucksvoll an diesem Nachmittag unter Beweis.

Einer konstruktiven Klausurtagung bedarf es auch im Nachgang, einen lohnenden Abschluss zu finden.
Mit ganzer Unterstützung der „Wetterfee“ und bester Organisation durch Olaf Schmiedeck(Vorstandsmitglied der AG) und der AG Vorsitzenden konnten wir auf dem Gelände des Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes Sachsen-Anhalt e. V. erlesene Köstlichkeiten vom Grill in geselliger Runde genießen. Wer immer noch nicht genug vom politischen Fachsimpeln hatte, konnte die bereits begonnenen Gespräche hier fortsetzen.

Am 13.03.2016 stehen in Sachsen-Anhalt die Landtagswahlen an.
So freuten wir uns sehr, dass Juliane Kleemann, Direktkandidatin für den Wahlkreis Stendal, am Nachmittag vorbeischaute und die Inhalte ihres Wahlkampfes uns vorstellte.
Gern nahm sie im Anschluss unsere Einladung zum Sommerfest entgegen, wo sie detaillierter mit den Selbst Aktiven ins Gespräch kam.

Text:
Katrin Gensecke

Fotos:
Bernd Peters

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.