Fachtagung Unterstützte Beschäftigung ” Einfach machen?, das machen wir!

Die Regionalstelle Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit und das Landesamt für Soziales und Versorgung luden zu einer Zwischenbilanz der Ergebnisse der Maßnahme Unterstützte Beschäftigung in Brandenburg und der Bundesländer am 19.08.2013 nach Cottbus ein.

In mehreren Impulsreferaten wurde rückblickend die Unterstützte Beschäftigung , Qualitätsstandards für erfolgreiche Durchführung erörtert.

Es kommt auf den Menschen an und man möchte ihn in die Arbeit bringen, so der Anstoß der Vortragenden. Es ginge nicht um Zahlen, diese bilden Ergebnisse , aber keine Arbeit für Zahlen, sondern für Menschen mit und ohne Behinderung.

Den Fokus rücke man auf starke, flexible Integrationsarbeit, um eine individuelle Begleitung am Arbeitsplatz zu sichern.

Gerade jungen Menschen mit Behinderung möchte man eine Chance auf dem 1. Arbeitsmarkt offerieren.

Abschreckend , dass nur 1 Prozent der Teilnehmer aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in die Maßnahmen involviert wurden.

Sehr schwankend sind auch die Zahlen der einzelnen Bundesländer, stagnierend gerade in Sachsen-Anhalt , hier verzeichnete man 2011 noch 84 Beschäftigte in der UB, 2012 konnten nur noch 52 Teilnehmer gezählt werden.

Von Seiten der Arbeitgeber gibt es immer noch genügend Hemmnisse, Vorurteile über die Leistungsbereitschaft, Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen.

Gerade psychische Erkrankungen sind oft mit einem  Stigma behaftet.

Arbeitgeber wünschen sich vermehrt Aufklärung über einzelne Krankheitsbilder . Viele Anträge und Formalitäten überfordern kleine Unternehmen.

Mit einem authentisch inszenierten Film über die Unterstütze Beschäftigung konnten sich die Tagungsteilnehmer einen Eindruck verschaffen, dass eine UB nicht nur Alternative, sondern bald Wirklichkeit für viele Menschen mit Behinderung sein sollte. Eine kaum bessere Möglichkeit der Bewusstseinsbildung in die Öffentlichkeit und Sensibilisierung von zukünftigen Arbeitgebern, die Menschen mit Behinderungen eine Chance auf Einstellung in ihrem Unternehmen ermöglichen könnten.

Zwischen den jeweiligen Redepausen unterhielt die Gruppe SGB9, Musiker mit und ohne Behinderung , welche beschäftigt sind in der Lebenshilfe, die Hand in Hand in ihrer Freizeit musizieren und der Veranstaltung einen ganz besonderen Rahmen verliehen. Sie begeisterten das Publikum und luden zum mitsingen und bewegen ein.

Fazit:

„ Die Welt ist voller Schätze und es ist dringend nötig, dass sie jemand findet“

Astrit Lindgreen

Gute Ansätze sind zu verzeichnen, leider gibt es noch zu wenige Unternehmen, die einer UB ( unterstützte Beschäftigung) ihren Zuspruch geben.

Bewusstseinsbildung, Aufklärung über die Leistungspotentiale von Menschen mit Behinderungen sind für einen Paradigmenwechsel ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur inklusiven Arbeitswelt.

Text: Katrin Gensecke

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