Die Idee hinter “Run & Roll” ist einfach aber innovativ: Wir ermöglichen Rollstuhlfahrern die Teilnahme an einem Marathon – der Königsdisziplin der Leichtathletik. Behinderte und Nichtbehinderte bewältigen gemeinsam einen Marathonlauf. Nicht das Ergebnis zählt, sondern das hochemotionale Erlebnis. – so beschreiben die Macher vom Avendi-Team um Ralf Zaizek das Vorhaben. Für die Rollstuhlfahrer Achim Mühling und Marcel Hartwig vom „Haus Oehrenfeld und 25 Läufer aus dem Harzkreis wurde diese Idee beim Mitteldeutschen Marathon Wirklichkeit.
Die Initiative ging von dem Harzer Landtagsabgeordneten Ronald Brachmann aus, der an solch einer Staffel schon zweimal als „Leihgabe“ für den Burgenlandkreis teilgenommen hatte. „Mein Anliegen war es, diesmal eine Harzer Staffel an den Start zu bringen“. Das ist ihm gelungen. Der Harz war gleich mit zwei Staffeln dabei. Die Schirmherrschaft für die Harzer Beteiligung hatte Landrat Martin Skiebe übernommen.
Los ging es am Sonntagmorgen um 5.30 Uhr von Oehrenfeld und Wernigerode nach Spergau. Nach der Einweisung in die Staffelabschnitte bereiteten sich alle auf den Start vor. Um 9 Uhr, kurz vor dem Start der Marathonläufer gingen 6 Rollstuhlstaffeln in Spergau auf die Strecke. Das Team „HZ-Roller“ mit den Startläufern Thomas Baldovski und Luisa Merkel, die am Vortag den Brockenlauf gewonnen hatte, übernahm am Start die Spitze und es ging mit einem Tempo von 4:30 Min/km auf die ersten Wechselpunkte zu. Böiger, kalter Wind und zeitweise Regen erschwerten das Schieben. Durch Anfeuerungsrufe der Zuschauer und Helfer kamen die nächsten Läufer um Grit Trautmann, Maik Drewitzki, Elke Stutzkowski, Katrin und Frank Hillen, Christian Rupprecht, Claudia Lammers gut über den Marathonkurs entlang des Saaleradweges, ehe Felix Fleischer, der sich auch schon am Vortage beim als Zweitplazierter beim Brockenlauf „warm“ gelaufen hatte, und schließlich Ronald Brachmann als Schlussläufer den Staffelstab übernahmen und nach schon 3:32:12 als erste Rolli-Staffel die Ziellinie auf dem Marktplatz in Halle überquerte. Auch die zweite Staffel, die mit einigen Problemen am Rollstuhl zu kämpfen hatte, schlug sich wacker und kam als 3. ins Ziel. Die „HZ-Sportler“ Frauke Albrecht, Tobias Müller, Hans und Sabine Fleig, Kerstin Eilers, Peter Lorch, Nicole Hartmann, Dirk Heinemann, Andre Schrader, Jens Grezes, Ute Brachmann, Olaf Schmiedeck(Ag Selbst Aktiv Sachsen-Anhalt), Viola Kleindienst und Elke Rosenthal begleiteten den Fahrer Marcel Hartwig und fuhren nach 4:41:10 über den Zielstrich. Achim Mühling und Marcel Hartwig strahlten – obwohl ihnen doch etwas kalt war – im Ziel. Brachmann schätze die Aktion als sehr gelungen ein und denkt schon an eine Staffel im nächsten Jahr. Auch die Läufer äußerten sich lobend über die Aktion. Stellvertretend Kerstin Eilers: „Super. Danke. War eine schöne Aktion. Immer wieder gerne.“
Brachmann möchte sich auf diesem Wege bedanken beim Team Haus Oehrenfeld, die die Rollstuhlfahrer gut vorbereitet und während des Laufes betreut haben. Weiterhin beim Kreissportbund mit Jörg Augustin für die organisatorische Unterstützung, beim Avendi-Team bei der Vorbereitung und Dank sagen bei allen Sponsoren, die eine Teilnahme am Wettbewerb erst möglich gemacht haben.
Auch die SPD des Burgenlandkreises war mit einer eigenen Staffel am Start. Initiiert wurde diese durch den Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben, der auch schon in den letzten Jahren die run & roll-Staffeln aktiv unterstützt hat.”