“Nicht alle Tassen im Schrank, na und!?”

Eine Frage, Redewendung, Provokation!?


Unter diesem Ausspruch läuft derzeit eine
landesweite

Aufklärungskampagne zur Gleichstellung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Den Initiatoren (Der Paritätische SA, Freiwilligenagentur MD, Der Weg e. V.) geht es darum, mehr Aufklärung und Bewusstsein  für die  Lebenslagen von psychisch Kranken zu schaffen.

Anlass genug für die Landesvorsitzende der AG “Selbst Aktiv”, Katrin Gensecke der Einladung zu folgen.

Jeder 3. in Deutschland ist bereits von einer psychischen Erkrankung betroffen. Die Krankenkassen zeigen sich wenig optimistisch, haben die Zahlen der Erkrankten in den letzten Jahren tendenziell zugenommen.

Dennoch rücken die Belange von psychisch Erkrankten häufig in den Hintergrund der Aufmerksamkeit. Warum gestaltet dies sich so schwierig?

In der am 22.05.2013 in Magdeburg von H. Hattermann (Referent / Paritätischen Wohlfahrtsverband MD) moderierten Gesprächsrunde, wurde sehr schnell deutlich:

Einem psychisch Erkrankten steht nicht in jedem Fall seine Symptomatik im Gesicht geschrieben.
Vorurteile, Berührungsängste, aber vor allem die Nicht-Aufgeklärtheit der Bevölkerung könnten hierfür mögliche Gründe sein.

Körperbehinderte hingegen sind  verständlicher ,  authentisch, in Form von bekannten Hilfsmitteln, wie dem Rollstuhl. Die Bevölkerung erweist sich Ihnen generell verstärkter Aufmerksamkeit. In den Medien werden Menschen mit psychischen Erkrankungen verstärkt einem falschen Bild unterworfen, verbunden zum Beispiel mit Gewaltpotentialen.

Dieses verzerrte Bild, wurde in einer Runde  von ” Experten in der eigenen Sache” aus deren Sicht gerade gerückt. Mit Eindrücken, Selbsterfahrung und der erlebten Gefühlswelt, der nicht immer vorhandenen Akzeptanz der Mitmenschen, schilderten die Akteure dies in beeindruckender Art und Weise.
Welche Schwierigkeiten es mit sich bringt, geeignete Arbeitsplätze zu finden, dabei behaftete Stigma zu beseitigen.
  • Oft bedeutet es für den Betroffenen sich einer strategischer Diskriminierung aussetzen zu müssen.
Die Debatten um Inklusion erleben auf allen Ebenen, der Politik, der medialen Öffentlichkeit, der Wissenschaft, der sozialen Arbeit derzeit Hochkonjunktur. Noch lange nicht hat sich ein vollständiger Paradigmenwechsel vollzogen.
Unsere Gesellschaft ist geprägt von Barrieren, Blockaden in den Köpfen, welche endlich der Vergangenheit angehören sollten.
Menschen mit Behinderungen sind Entscheidungsträger, stehen für Partizipation, bestimmen die Gesellschaft mit.
Die Überwindung der Ausgrenzung muss zum Wandel der Öffnung und Anpassung der Akteure der Gesellschaft werden. Nur so  kann ein selbstverständliches Miteinander gefördert und ein Recht auf ein selbst bestimmtes Leben mit Chancengleichheit und ohne Diskriminierung für alle ermöglicht werden.
Text: Katrin Gensecke

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